„Leser helfen“: Wechsel an der Spitze

Nach vielen erfolgreichen Jahren geht bei der Aktion „Leser helfen“ eine Ära zu Ende.

Guido Neidinger und Uta Schroeder verlassen die Hilfsaktion, die es seit 43 Jahren unter dem Dach des Verlagshauses Jaumann gibt.

Lörrach. „Jeder Weg – und sei er noch so lang – geht einmal zu Ende. Für uns ist dieser Endpunkt jetzt erreicht“. Mit diesen Worten beendeten Guido Neidinger und Uta Schroeder ihr Engagement für „Leser helfen“ in der Mitgliederversammlung des gemeinnützigen Vereins.

Hinter ihnen liegen zahlreiche erfolgreiche Jahre. Als Guido Neidinger den Verein vor zehn Jahren übernahm lag das Spendenaufkommen bei 94 000 Euro. Es konnte Jahr für Jahr gesteigert werden und erreichte im vergangenen Jahr – trotz Corona – die Rekordsumme von 237 000 Euro.

Neidinger betonte, dass es ihm und seiner Kollegin Uta Schroeder nie darum gegangen sei, ein Rekordergebnis ans andere zu reihen. Vielmehr habe der soziale Gedanke im Vordergrund allen Wirkens gestanden. Die immer wieder erzielten „tollen Ergebnisse haben uns aber in die glückliche Lage versetzt, sozialen Einrichtungen und Not leidenden Menschen in unserer Region immer effektiver helfen zu können – mit Beträgen, die noch Jahre zuvor utopisch gewesen wären.“

Der scheidende Vorsitzende verwies darauf, dass die erzielten Spendensummen nur möglich gewesen seien durch das große Vertrauen der Bevölkerung in die Hilfsaktion sowie die Unterstützung zahlreicher Helfer und Mitglieder. Auch die Wertschätzung bei den mehr als 50 Sponsoren und Gönnern sei von ausschlaggebender Bedeutung gewesen.

Eine Reihe beliebter Veranstaltungen haben außerdem dazu beigetragen, den Bekanntheitsgrad der Aktion weiter zu steigern und die Aktion zu einer regionalen sozialen Marke zu machen. Dazu gehören die völlig neu entwickelte Binzener Runde, die Zirkusgala „Salto Sociale“, die Kurzfilmmatinee, Genuss im Advent und der Weihnachtsmarkt. Inwieweit diese Veranstaltungen fortgeführt werden, muss sich zeigen. In diesem Jahr wird es keine dieser Aktivitäten geben. Allerdings wird die außerordentlich beliebte Riesen-Tombola von Oktober bis Dezember wieder angeboten. Mit „Corona und seine Folgen“ wird es wie in den vergangenen Jahren ein Motto geben.

Martin Pförtner, der stellvertretende Vorsitzende von „Leser helfen“, würdigte das Engagement von Guido Neidinger und Uta Schroeder als „überragend“ und in hohem Maße professionell und ideenreich.

Den Stab bei Leser helfen übernehmen nach dem einstimmigen Votum der Mitglieder Marco Fraune als Vorsitzender und Christiane Guldenschuh, die die Verwaltung der Aktion übernimmt und gleichzeitig Schriftführerin ist.

Einen weiteren Wechsel gibt es im Bereich Finanzen. Schatzmeisterin Nadine Grether stellte ihr Amt ebenfalls zur Verfügung. Ihr folgt Peter Blubacher nach. In seiner Antrittsansprache verhehlte Marco Fraune nicht, dass Guido Neidinger mit seinem vielfältigen Engagement „übergroße Fußspuren hinterlässt, die kaum auszufüllen sind“.

Auch die Verdienste von Uta Schroeder blieben nicht unerwähnt. Sie begleitete “Leser helfen“ von Anfang an, war für die gesamte Administration zuständig und die gute Seele der Hilfsaktion. „Für mich war sie noch wesentlich mehr“, betonte Neidinger. „Wir beide waren ein ideales Team, das sich blind verstanden hat. Uta Schroeder hat alle Ideen mit viel Engagement mitgetragen und so maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Veranstaltungen sehr erfolgreich waren. Ohne sie wäre ’Leser helfen’ nicht auf dem herausragenden Niveau, auf dem die Aktion heute steht.

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